Cholesterin – ein Begriff, der bei den meisten Menschen negative Assoziationen auslöst. Denkst du auch sofort an gesundheitliche Risiken, erhöhtes Schlaganfallrisiko und Atherosklerose?
Richtig ist, dass ein zu hoher Cholesterinspiegel tatsächlich ein Risikofaktor für unzählige Erkrankungen darstellt. Allerdings ist Cholesterin grundsätzlich nichts Negatives, sondern hat wichtige Aufgaben im Körper zu erfüllen.
Was ist Cholesterin überhaupt?
Cholesterin ist ein Fettkörper, ein sog. Lipid. Es kann im Körper nur in der Verbindung mit zwei speziellen Eiweißen transportiert werden: dem HDL-Lipoprotein und dem LDL-Lipoprotein. Diese beiden Eiweiße verbinden sich mit dem Cholesterin zu einem Komplex, den man vereinfacht als LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin bezeichnet.
Cholesterin ist ein wichtiger Grundbaustein für zahlreiche Stoffwechselvorgänge.
Das HDL-Cholesterin, auch als „gutes“ Cholesterin bezeichnet ist dafür verantwortlich, über die Nahrung aufgenommenes Cholesterin und vom Körper verbrauchtes Cholesterin aufzusammeln und in die Leber zu führen. Von diesem Cholesterin werden etwa 80 Prozent in Gallensäure und 20 Prozent in „freies“ Cholesterin umgewandelt.
Das LDL-Cholesterin, das sog. „schlechte“ Cholesterin macht das Gegenteil. Es holt das „freie“ Cholesterin in der Leber ab und transportiert es zu allen Körperzellen, die über einen Cholesterin-Rezeptor verfügen und es aufnehmen können.
Experten sprechen davon, dass etwa 25 Prozent der im Blut vorkommenden Cholesterin-Verbindungen HDL, die restlichen 75 Prozent LDL sind.
Cholesterin ist wichtig für den Körper
Das Cholesterin bindet sich nicht nur an die HDL- und LDL-Lipoproteine, sondern hat auch andere Aufgaben, es ist für viele Vorgänge im Körper wichtig.
Cholesterin und Zellen
Laut Experten zirkulieren nur etwa acht Prozent des Cholesterins im Blut, die restlichen 92 Prozent sind in den Zellen eingelagert. Dort ist die Aufgabe des Cholesterins, die Zellfunktionen aufrechtzuerhalten, es stärkt Mitochondrien (die „Zellkraftwerke“) und Zellwände und trägt somit zu einem „geordneten“ Zellwachstum bei.
Cholesterin und Cortisol
Das Stresshormon Cortisol aktiviert im Körper Zucker, bzw. Glukose sowie Kalium, die den gesamten körperlichen und geistigen Tätigkeiten steuern. Das Hormon aktiviert die Glukose aus den Eiweißdepots und ist ein Energieträger. Je größer Belastungen sind und je länger sie andauern, desto mehr Glukose und auch Cortisol werden verbraucht, im Gegenzug dazu aber auch gebildet. Cortisol steuert den Ausgleich von Kalium und Natrium im Blut und in der Zelle (osmotischer Druck). Auf diese Weise hält es die Herz- und Kreislauffunktionen aufrecht.
Cholesterin und Geschlechtshormone
Cholesterin bildet die Basis für die Bildung männlicher und weiblicher Geschlechtshormone. Diese haben eine wichtige Funktion beim Eiweißaufbau der Muskulatur und einen großen Anteil an unserer Vitalität. Sie regulieren den Schlaf, unterstützen die Potenz und wirken sich günstig auf das Knochensystems aus.
Cholesterin und Gallensäuren
Den Großteil des in der Leber gebildeten Cholesterins braucht der Körper für die Produktion der Gallensäuren. Diese werden mit der Galle in den Darm abgegeben und regeln dort die Verdauung und Resorption von Fetten.
Cholesterin und Vitamin D
Cholesterin wird als Ausgangsstoff zur Produktion von Vitamin D benötigt.
Erhöhter Cholesterinspiegel als Risikofaktor
Erhöhte Cholesterinwerte können zu Gefäßverkalkung (Atherosklerose) führen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, deutlich erhöhen.
Was tun bei zu hohen Cholesterinwerten?
Omega-3-Fettsäuren
Untersuchungen haben gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren einen sehr großen Anteil daran haben,
die Blutfette zu senken.
Omega-3-Fettsäuren, mit ihren Bestandteilen aus Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure (kurz: DHA und EPA), bestimmen ganz wesentlich die Zusammensetzung und dadurch auch die Funktion der Zellmembranen.
Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben eine chemische Struktur, die ein “Zusammenkleben” sowohl untereinander, als auch mit anderen Fettsäuren, verhindert. Dadurch wird die Zellmembran geschmeidig.
Cholesterinsenker haben Nebenwirkungen
Die Einnahme von Cholesterinsenkern (Statine) oder Medikamenten, die den Blutfettspiegel senken, bringen viele Nebenwirkungen mit sich.
In vielen Fällen lösen sie Müdigkeit, allgemeine Schwäche, aber auch Muskelschwäche und -schmerzen (Muskelkrämpfe) aus.
Es macht deshalb Sinn bei durch Statine verursachten Nebenwirkungen über eine sinnvolle Mikronährstoffversorgung nachzudenken.
Mikronährstoffe als Hilfe
Nikotinsäure /Niacin
Mit der Gabe der Nikotinsäure in hohen und schon fast pharmakologischen Dosen kann die Senkung der Blutfette unterstützt werden.
Coenyzm Q 10
Mit der Gabe von Coenzym Q 10 werden die Nebenwirkungen reduziert bei gleichzeitigem
günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte.
Vitamin D
Eine gezielte Einnahme von Vitamin D kann das Risiko für die Statin-Nebenwirkungenen senken und eine synergistische Auswirkung im Zusammenspiel mit den Medikamenten haben. Eine weitere Einnahme von Magnesium und auch Selen machen durchaus Sinn. Am besten durch Überprüfung des Mikronährstoffstatus mittels einer Vollblutanalyse.